Vom YouTube-Quartett bis zum Geschicklichkeitsspiel „Hoppala“

Schüler:innen der Dr.-Maria-Probst-Schule entwickeln barrierefreie Spiele für die Praxis

Geschicklichkeitsspiel "Pizza"

Ein inspirierendes Projekt voller Ideen und Kreativität. Inklusive Spiele, die Spaß machen, Fähigkeiten fördern und Menschen mit und ohne Behinderung jeden Alters begeistern.

Im Schuljahr 2024/25 haben sich die drei Mittelkurse der Dr.-Maria-Probst-Schule im Fach Spiel/Gestalten theoretisch und praktisch mit Thema Regelspielen beschäftigt.
Im Unterricht wurde unter anderem den Fragen nachgegangen: Wie kann ich Spiele gelungen anleiten und gemeinsam sinnvolle schöne Momente im gemeinschaftlichen Spiel erleben? Welche Spiele könnten passend sein und warum funktionieren manche Spiele nicht für Menschen mit Behinderungen in meinem aktuellen Arbeitsfeld?

Auf dieser Grundlage überlegten die Schüler:innen, wie sie passende Spiele selbst entwickeln und herstellen können, die ihre Klient:innen in der Praxis zum Mitmachen motivieren.

Ein kreatives und praxisnahes Projekt

Aus diesen Überlegungen entwickelten die Schüler:innen eigene barrierefreie Spiele, die sich an den Bedürfnissen ihrer Klient:innen orientieren. Es wurden bekannte Spiele angepasst oder Themen aus dem Lebensumfeld kreativ in neue Spielideen integriert. Die Spiele wurden alle selbst hergestellt. Mit einem Budget von maximal fünf Euro pro Person, viel Einfallsreichtum und vorhandenen Materialien wurde getüftelt, gestaltet, verworfen, erprobt und immer wieder gelacht. Eine schöne Abwechslung zum theoretischen Unterricht.

Zu jedem Spiel wurde außerdem eine eigene Anleitung verfasst. Dabei konnten die Schüler:innen erproben, wie Regeln in Leichter Sprache formuliert werden und die Spielanleitungen passgenau für die entsprechende Zielgruppe gestaltet werden können.

Beeindruckende Bandbreite an Spielideen

So kann nun beispielsweise ein Quartett mit aktuell bekannten YouTubern Kindern und Jugendlichen in der Jugendhilfe Freude bereiten. Für blinde Menschen entstanden Tast- und Fühlmemories mit unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen, auch Bewegungsspiele für Gruppen mit und ohne Rollstuhlfahrer:innen in der Werkstatt wurden entwickelt. Es gibt ein Spiel, das hilft, Gespräche zu strukturieren, Gefühle zu thematisieren oder Geschichtlichkeit und räumliches Denken anzuregen.

Für Kita und Schule bietet das Spiel „Hoppala“ in Pizzaoptik die Möglichkeit, das Thema Ernährung aufzugreifen und gleichzeitig Geschicklichkeit und Naturgesetze spielerisch zu vermitteln. Das Memory „Netherlands“ unterstützt beim Erlernen einer neuen Sprache für die Urlaubsreise, und das Magnetspiel „Bauer sucht Frau“ regt dazu an, in Kooperation Wegbeschreibungen zu üben – und vieles mehr.

Es sind wunderbare Spiele entstanden, die zeigen, wie viel Kreativität, Empathie und Freude in diesem Projekt stecken. Wir freuen uns, wenn die Spiele künftig in den Praxisstellen genutzt werden und Spielfreude entsteht.

Ein Bericht von Silvia Buchinger und Monika Mack, Dozentinnen an der Dr. Maria-Probst-Schule.

Die Dr. Maria-Probst-Schule ist Fachschule für Heilerziehungspflege und Heilerziehungspflegehilfe in Würzburg. Mehr Informationen zur Fachschule hier.


Übersicht aller Spielideen:
  • YouTube-Quartett
  • Geschicklichkeitsspiele: „Hungrige Mäuler“, „Katapult-Duell“ und „Hoppala“
  • Brettspiele: „Wettlauf zum Goldschatz“ und „Chaos-Spiel“
  • Verschiedene Memory-Spiele zum Thema Sinne
  • Spiele zum Thema Selbstwahrnehmung: Gefühls-Memory und „Nenne drei“
  • Spazierbingo
  • Bewegungsspiel
  • Lern-Memory „Netherlands“
  • Kooperatives Spiel: Magnetspiel „Bauer sucht Frau“
  • Fühlbuch „Meine Sinneswelt“
  • Erzählwürfel „Wer bin ich“
  • Domino-Spiel „Connect“
  • Puzzle
  • Spielfiguren und Spielsteine